Mittwoch, 26. Juni 2013

Serie - vom leben & vom sterben | Gedanken zu Menschen I.

KUNST training | coaching | therapie SPIEL 



Serie - vom leben & vom sterben | Gedanken zu Menschen I. 
 
Be a lamp, or a lifeboat or a ladder. Help someone's soul heal.

Rumi



Ich möchte hier von Menschen schreiben – Menschen, die mich berührt haben. Einfach weil sie klasse sind, irgendwie wunderbar, manchmal etwas überirdisch. Ich denke über die Begegnung mit Ihnen nach, und sie wird bleiben, ich werde sie nicht mehr vergessen.

Ich arbeite als Kunsttherapeutin im Rahmen von Palliative Care in Kliniken. Meine PatientInnen, mit ihren Angehörigen, sind Menschen mit einem schicksalhaften Leben – sie lassen mich für einen kürzeren oder auch längeren Moment teilhaben – manchmal darf ich mehr als eine Therapeutin sein – eine Zeugin, gar eine Freundin. Manchmal komme ich nachhause und bin so unendlich berührt von diesen Menschen...es sind weniger die traurigen Momente und Seiten – wie Sterben und der oftmals kurz bevorstehende Tod – als vielmehr die großen, weil so lebendigen Momente des menschlichen Daseins. An ihnen habe ich immer lange zu „knabbern“, von ihnen möchte ich hier berichten. 




Brüderchen & Schwesterchen 



Heute begegnete ich einer Schwester, wie ich sie mir immer gewünscht habe, und nie hatte... sie ist die Schwester von einem etwas jüngeren Bruder, der bei uns auf der Palliativstation liegt. Ich wurde schon im Vorfeld behutsam von der leitenden Krankenschwester unserer Station auf die Begegnung mit diesem besonderen jungen Mann vorbereitet, durch Bilder von seinem Gesicht – wie er einst aussah und was mich heute in seinem Zimmer erwartet. Ich muss gestehen, ich war geschockt, als ich die Bilder sah. Zuerst ein junger Mann mit leicht verschobener Gesichtshälfte – harmlos, dachte ich, habe ich schon gesehen. Doch dann das zweite Bild – ich sah etwas, was mal wie ein Mensch aussah, noch einen Mund, ein Auge und eine Nase andeutete...und dann war da etwas, was ich noch nie gesehen hatte, es hatte sich von innen nach außen gekehrt, war seltsam unmenschlich, eher alienartig...Bilder aus Sciencefiction- oder auch Psychohorrorfilmen kamen mir in den Sinn...wer David Lynchs „Der Elefantenmensch“, „Star Wars“ -Wesen von anderen Sternen oder auch die Orks aus „Herr der Ringe“ gesehen hat, bekommt nun eine Idee. 



Die leitende Oberschwester bereitete türöffnend die Schwester auf mich und meine kunsttherapeutische Arbeit vor, und wenig später bekam ich zu hören, dass jene besonders die Arbeit mit der Seele begrüßen würde. Ein schöner Einstieg – ich fühlte mich gleich willkommen...



Ich hatte mich schon am Vormittag bei der Schwester vorgestellt – alles sehr liebevoll und irgendwie ruhig - gleichzeitig kamen die Großeltern, und ich sagte, ich würde wiederkommen, wenn die Zeit passend wäre.



Ein paar Momente später ging dann die Tür auf und ich konnte eintreten. Mir kam eine besondere Wärme entgegen, eine innere Wärme und eine Offenheit, ein inneres Stille-Sein. Ich sah den Bruder, sah ihn atmen, sah seinen völlig normal aussehenden Körper, seine porzellanartig, fast weißen und wunderschön grazilen Hände mit einem Titanring am Finger. Überhaupt schien mir der Körper sehr fein gegliedert. Ein ästhetisch schöner Anblick. Er war mal sehr schön, ihr Bruder, sagt sie.



Die Schwester erzählte mir, dass sie diesen besonderen Bruder schon immer liebte. Er kam zu früh, ohne genügend Fruchtwassernahrung und blau auf die Welt. Die Eltern zeigten – um die Schwester zu schützen – ein anderes Baby. Doch die Schwester sagte nur, sie wolle ihren Bruder sehen, egal wie er aussehe. Da begann die Liebe. Sie hält bis heute an und sie ist besonders. Der Film "Gilbert Grape - Irgendwo in Iowa" von Lasse Hallström, kam mir in den Sinn - ich benannte meinen Gedanken, und natürlich kannte die Schwester diesen berührenden Film. 





Mir kamen Tränen. Er musste zweimal in der gemeinsamen Zeit urinieren; sie war dann mit der „Ente“ da, sagte, warte, halte noch aus – jetzt darfst Du loslassen und er ließ los. In ihrer Gegenwart ist er ganz ruhig. Er bekam durch eine große Spritze zu trinken – in die mundähnliche Öffnung – zuerst Tee, dann, als Belohnung, noch etwas geschmackvolles Lemonadiges, was er mag. Aber nicht Fanta, das würgt er wieder aus. Dann saugt sie liebevoll und aufmerksam die Mundöffnung nach überschüssigen Nahrungsresten ab – lässt ihn wiederholt schlucken, bis alles abgesaugt ist und es ihm wieder gut geht. Er äußert sich durch einzelne Worte und Gesten. Manchmal kommen ihm mehrere Worte, aber man muss schon viel Geduld haben, um zu verstehen, was er erzähle.



Seine Haare sind nach der einen Chemo ganz weiß geworden, berichtet sie. Als Andenken, habe sie welche aufgehoben. Wie Engelshaare sehen sie aus. Er war immer ihre „Ressourcentankstelle“ gewesen und jetzt wolle sie dies ihm zurückgeben. In der Pubertät wär' er wild gewesen, erzählt sie, hat ihm, weil er dachte, Flaschen (Filmrequisite aus Zucker) zerspringen wie im Film auf Köpfen, eine normale Glasflasche über den Kopf gehauen, die nicht zersprang. Zwei Tage Kopfschmerzen, zum Glück keine Gehirnerschütterung. Es ist ihm ein bisschen peinlich, er will nicht gerne, dass sie es erzählt – doch es gehört zu ihrer beider Leben mit dazu.



Sie denkt, er bleibt der Mutter zuliebe, weil sie ihn nicht gehen lassen kann. Bei diesem Satz bekommt sie feuchte Augen. Die Schwester hat sich schon vor längerer Zeit verabschiedet und kann ihn gehen lassen. Sie sagt, sie an seiner Stelle, hätte sich schon lange von dieser Welt verabschiedet, hätte nicht so lange durchgehalten wie er. Aber er ist ein Kämpfer, ist er immer gewesen. Er möchte schließlich noch Anfang August seine Verlobung feiern – ein Datum, das er sich selbst gesetzt hat.



Mir kommen Worte wie „Seelenverwandtschaft“ und „engelsgleich“ in den Sinn und ich spreche sie aus. Ich erinnere sie daran, auch und mehr denn je für sich selbst da zu sein, und das eigene innere und auch bedürftige Kind zu nähren – sie weiß das, nimmt es aber auch gerne an, lässt sich daran erinnern. Vielleicht wird sie eines Tages ihre Geschichte mit ihrem Bruder aufschreiben, um Andere daran teilhaben zu lassen. Heute geht das nicht, aber wer weiß... ich höre die meiste Zeit einfach zu, bin da.



Wir „verabreden“ uns für ein nächstes Mal und gehen unserer Wege. Sie lächelt mich an und ich merke, es kommt von Herzen. Sie ist da – sie liebt ihn, bis zum Schluss. Das ist sie ihm schuldig, das Äußere spielt keine Rolle, das innere Schöne, das sie kennt, zählt. Das Lachen, die Streiche, die herrlichen Geschichten, die sie derart zum Lachen gebracht haben, dass sie sich beinahe in die Hose gemacht hätte...das bleibt, sie weiß das. Obwohl sie ihm auch wünschen würde, dass er bald gehen kann. Er weiß das, sie ist ehrlich mit ihm.



Sie liebt ihn. Das ist wahr. Und er liebt sie. Geschwisterliebe.

Ganz ehrlich, so etwas habe ich noch nie gesehen und gefühlt....



Danke für diesen Augenblick!



Gunilla Göttlicher 
 

Mittwoch, 19. Juni 2013

Event & Performance | Onkologisches Symposium


Im Auditorium eines Klinikums | Land Brandenburg

KUNST training | coaching | therapie SPIEL 


*Programmpunkt
Kunst-therapeutische Performance | "Fang' da an, wo Du bist!" - Kunst-Welten!

siehe dazu auch: PatientInnentag des Brustzentrums 

Mit: GS (Psychologin/ Psychoonkologin) & GG (Kunsttherapeutin/ Klangkünstlerin)
& Bühnenassistentin- Partizipation/ Kameraführung AS (Körpertherapeutin/ Photographin)
Klangteppich: Leo Auri (Musiker, Komponist, Sounddesigner)  http://leoauri.com/
*Passend dazu - zum Nachhören & Herunterladen - mondblume-Album "Anspannung | Entspannung" http://mondblume.bandcamp.com/album/anspannung-entspannung

Auf der Höhe des Gelächters wird das Universum in ein Kaleidoskop
neuer Möglichkeiten geworfen.“
Jean Houston

Bild | "Irrungen & Wirrungen"
  1. summary
Ausgangsfrage war - Wie kann eine künstlerisch-therapeutische Einlage aussehen, in der man die TeilnehmerInnen (TN) eines medizinischen Symposiums - am Ende der Veranstaltung - noch einmal zum kreativen Mitgehen animieren will (während sie den Vormittag über sitzend den Vorträgen lauschten)?

Unsere Antwort: Mittels Sinnesaktivierung durch live-painting, verführerischem Klangteppich und der Rezitation eines blau-schwebenden Gedichtes – ebenso eines teilhabenden Momentes für die TeilnehmerInnen, ihre Gedanken/ Wahrnehmungen während des künstlerischen Prozesses auf Papier festzuhalten - um am Ende miteinander einen Titel für das entstandene Bild zu finden (Partizipation). 

  1. Zutaten
Hierbei waren und sind die besonderen Zutaten ganz wesentlich:
Man nehme...

Ensemble
  • eine motivierte Kollegin (GS), die sich hat anstiften lassen, bei künstlerischen Experimenten im beruflichen Rahmen aktiv mitzuwirken
  • Inspirierte Auftraggeber, die ihrem Klientel mal etwas „Frischen Wind“ bieten wollen
  • Mutige TeilnehmerInnen, die sich ebenso anstiften lassen, ihre Sinne zu aktivieren

    Bühne
  • eine möglichst viele Sinne ansprechende Idee mit Bühnencharakter - jedoch eher im Sinne einer freieren und spontan entstehenden art – Performance 
     
    Wahrnehmung der fünf Sinne + Aktiv-Moment
    visuell/ sehen: live-painting (GS), Bühnensetting, lebhaft-aktivierende Moderation
    auditiv/ hören: eigens gewebter Klangteppich (LA) & Gedicht-Rezitation (GG), Mal-Geräusche
    kinestätisch/ fühlen-spüren: die sinnliche Atmosphäre, die Mitschrift, das Mitwirken
    gustatorisch/ schmecken: Geschmacksassoziationen, die durch das Setting durch die Erinnerungen angeregt werden
    olfaktorisch/ riechen: der besondere Geruch, der beim live-painting (Acryl-Farben/ Sprühfarbe etc.) entsteht, inneres Riechen (aufgrund von z.B. Erinnerung an Urlaub, Kindheit...)
    partizipativ/ aktiv werden & teilhabend: Anregung der TN, ihre Gedanken wahrzunehmen und aufzuschreiben
 
  1. Der besondere Prozess
Exposition oder zur Vorgeschichte dieser art-Performance
Ein engagierter Oberarzt sucht für die Eröffnungsveranstaltung des Neubaus der vergrößerten Hämatologie/ Onkologie & Palliativstation ein geeignetes Bühnenprogramm. Offenheit und Mut werden gezeigt – man läßt sich gerne auch auf Neues und Ungewöhnliches ein. Eine gute Ausgangslage. Die Vorarbeit mit dem engagierten Kollegenteam im Klinikum geschieht reibungslos.

Inszenierung/ Requisit & Dokumentation 
Schnell muss alles auf der Bühne aufgebaut werden. Dann huschen wir (meine Kollegin & ich) auf die Bühne, nachdem wir vorher vor dem Publikum angekündigt wurden. Motivierte AssistentInnen lassen ein Blitzlichtgewitter von Kameras aufleuchten, eine Videokamera hält die Szenerie fest – los geht’s...

Prolog
GS leitete nun unsere art-Performance geschickt und charmant ein, und verwies auf unsere Vorgängerveranstaltung für die Patientinnen des Brustzentrums (siehe Link/ oben), mit dem Vermerk, bei uns gehe es nun darum, dass der Mensch/ Patient/ Mitarbeiter auch und gerade mal etwas für sich tun könne/ dürfe. Ich übernahm, und griff' GSs Wort Anstiften auf, um das teilnehmende Moment anzukündigen. Die TN sind herzlich gern aufgerufen, sich aktiv durch eigenes Assoziieren und Aufschreiben am künstlerischen Prozess zu beteiligen. Alles, was in den Sinn kommt, ist gut und sollte nicht zensiert werden. Worte für innere Prozesse kommen durch Übung immer leichter von den Lippen auf's Papier.  

Fürchte nicht das Chaos, denn im Chaos wird das Neue geboren.“
C.G. Jung 

 

Komödie oder/ und Drama ? - Für jede(n) wird es anders sein 
– das gilt es wahr-zu-nehmen, je nach persönlicher Vorerfahrung

Wir machten uns nun bereit – legten die Mikrophone weg, und fingen still und ritualisch an, unsere Kittel anzuziehen, Farben auf die Paletten aufzutragen und behutsam in unsere jeweiligen Positionen zu gehen. GS an der Leinwand, ich am Notenständer. Ich gab dem IT-Administrator ein Zeichen, dann startete der Aurische Klangteppich – langsam erfolgte der Titel des Gedichtes...GS reagierte auf die Klänge – erste Zeile und Pause – wieder Reaktion...(actio & reactio im Wechsel) sie wählte intuitiv Farben und Formen – so verlief es bis zum letzten Satz des GedichtesIch schwebe über lichte, ländergroße Blumenblätter.
Der Klang endete auf mein Zeichen hin abrupt (leider! Ich ging doch von mehr Feingefühl aus...), so dass wir alle schnell wieder „wach“ wurden – noch ein lieber Dank an GS und vice versa für Bild und Gedichtrezitation.

  1. Ergebnisse, Besonderheiten & Merkwürdiges
Deux ex machina oder auch Die Wendung zum Guten

Nun ging es daran, für das Bild einen geeigneten Titel zu finden. Ich versuchte, noch einmal die TN zu aktivieren – und tatsächlich kamen zahlreiche mutige Meldungen – das Mikrophon wurde herumgereicht, und unglaublich poetische Ideen und Assoziationen folgten. Spontan gewannen wir für die Titelfindung eine wunderbare Assistentin dazu: AS. Sie schrieb auf die kleine Tafel und repetierte vor Publikum, was sie vernahm.

Assoziationen und Gedanken der TN - Tafel-Mitschrift der Assistentin
mit demokratischer Abstimmung ...
  • Sag' mir, wo die Blumen sind? -Loslassen/ aber was hält mich?“ | 10x Stimmen
    Die TN erzählte, sie hätte viel geschrieben, doch die beiden Sätze in Folge bildeten ihre Quintessenz.
  • Klirrender Sternengarten“ | 9x Stimmen
  • Das Erwachen“ | 2x Stimmen
  • Wunderbares Ätherweben im sensiblen Chaos“ | 12x Stimmen
  • Irrungen & Wirrungen – das ist nichts für mich.“ | über 12x Stimmen – The Winner!
    Argument: Klang war so leise, meine Stimme kaum zu hören und das entstandene Bild schien viele Schleifen zu zeigen, die in diesem Moment für die TN nicht adäquat kodierbar waren.
Irrungen & Wirrungen“ bekam also die meisten Stimmen. 


Weitere Titel-Ideen - die mir im Nachhinein von TN zukommen ...
  • "Chravelle - Die Santa Maria von Columbus", "Die Blase"
  • "Fontäne im Sonnenuntergang" 
  • "frisches gefühlsrauschen"

Verkaufe deine Cleverness und kaufe Verwirrung
Jala Du-Din Rumi

Ich persönlich, so äußerte ich mich als Moderatorin, hätte Anderes (“Ätherweben“, auch „Erwachen“ oder "Klirrender Sternengarten" etc.) gewählt. Die TN äußerte dies (so vernahmen wir im Nachgespräch), dass sie den Klangteppich nicht laut genug hören konnte, ebenso dann das Spiel der Farben und Formen als beunruhigend erfuhr. Auf dieser Schiene gingen alle diejenigen gruppendynamisch mit, die ihre persönlichen Herausforderungen mit der Situation und dem Setting hatten; sei es aus Gründen des langen Sitzens und/ oder auch, weil einem die dargebrachte Szenerie an Eigenes erinnerte - bzw. weil man ein paar Minuten auf sich und die eigene innere Welt geworfen schien. Das ganze Setting wirkt auf unvorbereitete Menschen eventuell irritierend, und sie möchten sich aus solch' einer Situation herauswinden - ebenso auch, weil sie verunsichert sind, was genau und schnell anzufangen ist, mit solchen Weite erzeugenden Poesie-Welten; mitunter kann ein solches Setting als persönliche Bedrohung der eigenen klaren Struktur/ Norm-Ablauf empfunden werden.

Kunst-Welten
Die besondere Poesie-Welt, die in diesem künstlerischen Setting entsteht, gleicht einem in blau getränkten Schwebezustand im Leben, in dem man nur Halt empfindet, wenn man um ihn weiß und mit ihm einen Umgang gelernt hat (vgl. Gedicht von Hilde Domin „Nur eine Rose als Stütze“). Das Arp-Gedicht scheint einen von der Erde wegzutragen, hin zu den fernen und hellen Sternen, umgeben von unzähligen sphärischen Klängen. Der Aurische Klangteppich bewegt sich zwischen hellen Stimmen, einem märchenhaften Glockenspiel und zarten Klaviertönen; wiederholt sich in Endlosschleife – ohne auf dem tragenden Boden anzukommen. 
Die Farben, die wir speziell für unser Bild ausgesucht haben, bewegen sich in verschiedenen Blautönen (Ultramarin, Arktis etc.), einem Neonrot und einem Hautton (Sprühdose), einem Cremeweiß und einem klaren Gold – abgestimmt auf das Gedicht Arps.

Dennoch gab uns das Publikum noch genügend Raum, um unser Setting zu einem guten Ende zu bringen. Mit dem Dank des Chefarztes wurde die Veranstaltung dann beendet.
Ganz zum Schluss übergab GS der TN, von der der Titel stammte, ein Abklatschbild auf kleinerer Leinwand von unserem Bild „Irrungen & Wirrungen - etc.“. 

 
Nachwirkungen und Merkwürdiges

Um ein kreatives Leben zu führen, müssen wir unsere Angst verlieren, unrecht zu haben.“
Joseph Chilton Pearce

Nach der Performance kam ein TN (Hausarzt aus der Umgebung, wie ich später erfuhr) auf mich (GG) zu und ich dachte, er würde mir seine Ideen zur Szenerie mitsamt Erfahrungswelt mitteilen. So war und bin ich es zumindest schon gewohnt – was er mir benannte war, dass er sich Gedanken um die Form meiner Füße machte, und mir dringend ans Herz legte, mir abrollende Gesundheitsschuhe anzuschaffen. Ich fragte gezügelt und leicht keck, ob ich daran sterben könne, und er verneinte verlegen lächelnd. Während des Gesprächs kam er mir auffallend physisch näher (so auch der Eindruck meiner umstehenden KollegInnen), wie einst ein älterer Patient auf meiner Palliativstation, mit dem ich über einen längeren Zeitraum - Händchen haltend - über seine Vergangenheit und unsere gemeinsame Gegenwart im Jetzt redete. Ein tendenziell rührender Moment – mit nur einem seltsamen Thema – meinem rechten Fuß! Nun, jeder hat wohl seinen eigenen Ansatz, mit sinnenanregender Performance umzugehen...

  1. TeilnehmerStimmen & Assoziationswelten

Lerne zu sehen, und du wirst erkennen,
dass die neuen Welten deiner Vision grenzenlos sind.
Carlos Castaneda

Im Nachhinein bekam ich folgende Assoziationen zum entstandenen Bild von GS via Sms zugeschickt - ihre Tochter meinte: 
*Auf dem Bild sehe ich eine Fontäne im Sonnenuntergang.“ 
 
Wenig später erhielt ich folgende Sms, mit Worten zum Bild ihres Lebensgefährten:
* 1. Chravelle – z.B. die Santa Maria von Kolumbus. Eine neue Welt entdecken ohne zu wissen, wie die Konsequenzen sind. Neue Wege gehen... 2. Die Blase – aus dem Chaos, dem Nichts, kommt immer etwas Neues. Ob es gut ist, weiß man nicht. Die Blase ist hell, d.h. Es könnte positiv sein. Vielleicht ist es auch nur eine Illusion.GS schreibt weiter:  "...das sind die Interpretationen von P heute. Er meint, wenn er es morgen betrachten würde, gäbe es andere Assoziationen."

* Gerade fand' ich folgenden anonymen Kommentar vor: "Das Erlebnis dieser kreativen performance war ein außergewöhnliches, bewegendes und erstaunliches zugleich. Ich stellte mir im Verlauf vor wie ich mich von meinen Lieblingselementen [Horizont Himmelszelt Sonne Strand und vor allem Meer] inspirieren lasse, wie wohl ich mich in Verbindung hiermit fühle, die Sinne ausgerichtet auf Geräusche und Farben, die diese Assoziationen hervorgerufen haben. Ich habe mir nun einen Titel für meine Assoziation überlegt: *frisches gefühlsrauschen*
DANKE, liebe GG"

... 

Im wiederholten Anblick steigert sich ein Kunstwerk.“
Walter Benjamin

Kunst wirkt! In unserem Fall mit Bild & Gedicht & Klang wirkt es gar freiheitsstiftend und Möglichkeiten eröffnend etc. Sie weiß einen jeden Tag auf's Neue zu verzaubern, zu verblüffen, auch zu irritieren, weil sich unser Blick jeden Tag ein bisschen anders gestaltet - durch unseren jeweiligen Erfahrungshintergrund. Wenn wir es schaffen, uns jeden Tag immer wieder neu auf etwas (sei es Kunst, Natur; Mensch etc.) einzulassen, überhaupt uns ganzheitlich unserer Welt und Umgebung hinzugeben (spürend/ sinnlich), erfahren wir immer wieder Neues und Unerwartetes. Mit der Kunst kann man das gut üben! Ein schier unendliches und phantastisches Übungsfeld für Weltsichten, Möglichkeiten und Perspektivenwechse! 

Ich & auch Wir danken ALLEN TN & Beteiligten für ihren Mut und ihre Freude, sich auf neue Projekte einzulassen! 

HerzGruß von Gunilla Göttlicher (GG)

 
  1. Gedicht „Die Locken der Erde zerfallen“ | von Hans Arp
    gefunden im Gedichtband | Blau, die himmlische Farbe: Texte und Bilder (Insel Bücherei) von Gisela Linder

    siehe auch mondblume-Album "Anspannung | Entspannung"
     http://mondblume.bandcamp.com/album/anspannung-entspannung



  1. Impressionen 




















    Setting von Bild "Irrungen & Wirrungen - das ist nichts für mich"

Thanks web for fish-pic, special thanks for pics go to AS & LA & GS!

Sonntag, 9. Juni 2013

BuchTIPP | Gefühle - Eine Gebrauchsanweisung von Amana Virani


KUNST training | coaching | therapie SPIEL 




 BuchTIPP
Amana Virani - Gefühle - Eine Gebrauchsanweisung, edition est, München, 2007 




Meine besondere Empfehlung für alle die, die wissen wollen, was GEFÜHLE 
eigentlich sind und auch nicht sind...

+ leicht zu lesen & anzunehmen & umzusetzen

+ Hilfreiche Übungen - zum mehr-Begreifen! 
+ Gut strukturiert und aufgegliedert
+  einfach hilfreich und sinnvoll: Weshalb haben wir das nicht schon in der Schule gelernt?

+

Für mich spannend und fast revolutionär - 

Die fünf Hauptgruppen von Empfindungen im Überblick:

1. Körperliche Empfindungen: Fünf Sinne (Riechen, Schmecken, Sehen, Tasten, Hören etc.)

2. Biologische Programmierungen: Haben Ursprung in unserer Tiernatur - Aufgabe: Unser Überleben zu sichern (Hunger, sexuelle Erregung, Neid, Muttergefühle, Verliebt sein etc.)

3. Reine Gefühle - die Urkräfte in unserem System - sie brauchen wir, um als Individuen mit der Welt und unseren Mitmenschen in Beziehung zu treten (Wut, Angst, Trauer, Freude, Scham) 

4. Emotionen - sog. emotionaler Schmerz = große Mengen angestauter Gefühle (angestaute, unerlöste Gefühle)

5. Fähigkeiten oder Zustände: Wir können diese Fähigkeiten entwickeln, wenn wir uns dazu entschließen (Liebe, Mitgefühl, Hingabe etc.)


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Klappentext

Eine Gebrauchsanweisung für Gefühle? Gefühle bestimmen unser Leben, ob wir wollen oder nicht. Wir investieren viel Zeit und Geld, um bestimmte Gefühle zu vermeiden und andere möglichst oft zu erfahren. Was Gefühle jedoch sind und wozu wir sie überhaupt haben, ist uns meist nicht bewusst.
Das kann sich jetzt ändern. In einfachen, klaren Worten führt diese Gebrauchsanweisung durch unsere Gefühlswelt. Wut, Angst, Freude, Trauer oder Scham – jedes Gefühl erfüllt eine wichtige Funktion in unserem Leben. Jedes Gefühl ist eine Kraft, die gezielt eingesetzt werden möchte, wenn sie gebraucht wird.
Schritt für Schritt zeigt dieses Buch nicht nur, was Gefühle sind, sondern auch, wie wir sie bewusst erzeugen und einsetzen können. Damit Gefühle nicht mehr irrationale Empfindungswallungen sind, denen wir auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind, sondern positive Kräfte mit denen wir unser Leben gestalten können. 

[wikipedia]


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Inhaltsübersicht

Einleitung
  • Teil I: Die fünf Kräfte: Vier Gefühle und ein fünftes. Was ist eine Urkraft?
    • Wie ensteht ein Gefühl?: Gefühle werden erzeugt. Der Zusammenhang von Gedanke und Gefühl. Der emotionale Getränkeautomat.
    • Wut ist eine Kraft: "Das ist falsch!" Wut aus gesellschatlicher Perspektive. Gute Kraft, schlechte Kraft? Wenn Wutkraft fehlt. Wenn wir zuviel Wut erzeugen.
    • Die Kraft der Trauer: "Ach, ist das schade!" Trauer aus gesellschaftlicher Persepektive. Gut Kraft, schlechte Kraft? Wenn Traurerkraft fehlt. Wenn wir zuviel Trauer erzeugen.
    • Angstkraft: Die Naturkraft. Angst aus gesellschaftlicher Perspektive. Das verkannte Wesen der Angst. "Oh Gott, wie furchtbar!" Angst als Kraft. Gute Kraft, schöechte Kraft? Wenn Angstkraft fehlt. Wenn wir zuviel Angstkraft erzeugen. Jenseits der Angst.
    • Freude als Kraft: Freude aus gesellschaftlicher Perspektive. "Ist das schön!" Gute Kraft, schlechte Kraft? Freudlos, kraftlos. Wenn wir zuviel Freude erzeugen. Die Möglichkeit bedingungsloser Freude.
    • Scham. die Kraft der Demut: Die Naturkraft. "Ich bin einfach falsch." Gute Kraft, schlechte Kraft? Wenn wir schamlos sind. Wenn wir vor Scham vergehen.
    • Was ist ein negatives Gefühl?: Sind negative Gefühle schädlich?
  • Wie wir emotianal krank werden: Ursachen emotionaler Unausgeglichenheit im Überblick.
    • Betäubte Gefühle: Wenn wir nicht mehr fühlen können. Die Geschichte von Steven D. Green. Ein Einzelfall?
    • Wenn Gefühle zu Emotionen angestaut werden
    • Wenn Gefühle nicht erzeugt werden: Die Lücke im System.
    • Einfach ausrücken statt wegdrücken: Mental-emotionale Rückkopplungsmechanismen.
    • Zweckentfremdete Gefühle: Statt Wut. Statt Trauer. Statt Angst. Statt Freude. Statt Scham.
    • Absolutheitsansprüche - wie wir emotionales Leid erzeugen: Die Geschichte mit dem Nachbarn. Was eine gute Geschichte ausmacht. Das Leben ist keine Geschichte. Die Unterscheidung von Schmerz und Leid.
  • Gelebte Gefühle
    • Was ist Fühlen: Gefühle sind keine Reize. Beobachten ist nicht Fühlen.
    • Fühlen kann man lernen: Wie kann man fühlen üben? Gezielt wahrnehmen. Immer mit Gefühl.
    • Wenn der Körper leidet: Die Emotion hinter dem Schmerz fühlen.
    • Emotionen schmelzen lassen: Sich Zeit nehmen. Vorsicht Vermeidungsstrategien. Fühlen, entspannen, atmen. Emotionaler Schmerz. Alte Post.
    • Das Gefühl: Das Gefühl identifizieren.
    • Die Interpretation prüfen: Wie präzise ist die Interpretation? Die Situation einschätzen. Freiheit wahrnehmen, Verantwortung übernehmen.
    • Das Gefühl als Kraft einsetzen: Die Kraft kennenlernen. Die Kraft zulassen.
    • Der Weg ist das Ziel.
  • Anhang: Nicht alles, was du fühlst, ist ein Gefühl
    • Biologische Programmierungen: Wie wird eine biologische Programmierung gelöst? Eine lange Geschichte. Eine alte Strategie. Ein neuer Umgang. Behutsam mit dem Reiz umgehen. In sich tragen bedeutet fühlen.
    • Fähigkeiten und Zustände: Zum Beispiel Liebe. Liebe ist eine Entscheidung.
Emotionale Checkliste
Glossar
Index der Übungen
Danksagung
Quellenverzeichnis 

[wikipedia]


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Über die Autorin

Amana Virani ist Autorin und spirituelle Lehrerin. Seit ihrem zweiundzwanzigsten Lebensjahr ist sie international tätig und stellt ihr Wissen in Seminaren, Ausbildungen, Artikeln und Einzelsitzungen zur Verfügung. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte Amana Virani auf drei Kontinenten in sehr unterschiedliche Kulturen. Dies schärfte ihre Wahrnehmung für grundmenschliche Themen, die uns unabhängig von Alter, Kultur, sozialer Stellung und Herkunft bewegen. Eines dieser Themen ist der Umgang mit unseren Gefühlen. Als Mutter zweier Kinder betrachtet sie die Umsetzbarkeit im Alltag als wichtigsten Prüfstein spiritueller Lehren.[wikipedia]




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